Schwuchteln by Larry Kramer

Schwuchteln by Larry Kramer

Autor:Larry Kramer
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
Herausgeber: Bruno Gmünder
veröffentlicht: 2012-05-15T00:00:00+00:00


Also lief Fred, in einer roten Satin-Boxershorts von Dinky, sich gut und jung und kerlig und begehrt fühlend, durch die Wohnung seines zukünftigen Liebhabers. Ein 'Wir werden an unserer Beziehung, an unserer Romanze arbeiten' lief mit ihm. Ja, Fred würde geduldig sein, er würde lernen, wie man Stadium 2 bis 9 durchlebt, auch wenn er immer gleich von 1 zu 10 springen wollte. Daran würde er arbeiten.

Als er seine zwei Eier gegessen hatte, weich und mit trockenem Toast, an Dinkys Schreibtisch sitzend, fiel sein Blick auf zehn Abzüge eines Fotos, neben seiner Kaffeetasse liegend, das seinen Konkubin in Lederkluft zeigte. Neue Schwierigkeiten zogen auf am Lemish-Horizont.

Und so, da er nie zuvor alleine hier gewesen war, begann Fred zu tun, was er dringend zu tun beginnen müssen glaubte: Er begann eine ordentliche Durchsuchung von Dinkys Wohnung. Wenn Dinky ihm kaum etwas erzählt hatte, dann würde er eben heraussherlockholmsen, so viel er konnte, und was immer er herausfinden würde, würde er nutzen um ihre junge und, wenn auch widerwillig, knospende Liebe auf subtile Weise zwangszudüngen.

In einem Bastkorb unter dem Bücherregal fand er einen schwarzen Lederanzug, Hosen und ein Hemd mit Epauletten, dazu eine Offiziersmütze, eine Gesichtsmaske, ein Geschirr, eine kurze Peitsche, ein kleines Gewicht, das man an den Hodensack hängen konnte, lange Handschuhe und dicke Ketten mit Handschellen. (Gehörte das alles Dinky?)

In einem Bastkorb oben auf einem der Regale in Dinkys Schlafzimmer, zwischen unsortierten Briefen aus dem In- und Ausland, in denen Männer um ein Treffen baten, mit beigefügten Fotos, auf denen Männer ziemlich viel von den oben genannten Sachen trugen (dieser Bastkorb fungierte gleichzeitig als Buchstütze für die vielen verschiedenen Wissensbände, die Fred so hilfreich gefunden hatte, und die er dann so hilfsbereit auch Dinky geschenkt hatte, unnötig, sie aufzulisten, oder?), fand Fred ein dickes Mitgliederverzeichnis von Inter-Chain, eine weltweite Organisation von Ledermännern und Sklaven und SM-Willigen, das unter ›Adams, D.‹ die Information verzeichnete, dass er lediglich daran interessiert war, Fessel- und Peitschenspiele zu beaufsichtigen, und daneben lagen etwa zwanzig weitere Abzüge dieses Fotos, sein Dinky, aufrecht, kühl, unbeweglich, der Peitschenmeister, der darauf wartete, Kommandos erteilen zu können, ganz und gar in Leder gehüllt (Das alles gehörte Dinky.)

In einem Bastkorb weiter unter im Regal fand Fred seinen eigenen langen Liebes- und Bekenntnisbrief, geschrieben nach ihrem Einlauf-Abend und Dinkys anschließendem Verschwinden. Direkt darunter befand sich ein Liebesgelübde von Irving Slough. Darunter befanden sich weitere Schichten von Liebesbriefen, von einem Tony, einem Olive, einem Piero, einem Chipper aus Kalifornien, einem sehr jung klingenden Paulie aus Miami, und ein vergilbter, historischer Brief an Frigger (war er jemals abgeschickt worden?): 'Wir haben so vieles, was uns eint. Können wir nicht versuchen, die Dinge in den Griff zu kriegen?', dann ein Foto von jemandem, nicht sonderlich attraktiv, auf der Rückseite des Fotos als 'Ich und Ike Bulb in Rom' ausgewiesen, der auf einem Balkon stand und hinunter auf die Gärten der Villa Borghese blickte, die Fred aus Zeiten seines Fefferschen Drüsenfiebers wiedererkannte, das in jener schönen Stadt seinen Höhepunkt gefunden hatte. Und



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